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Ein Wichtelbericht

Hallo, ich bin Nisse, ein Wichtel.

Ein Kollege und ich zogen zum ersten Dezember bei den Waldwichteln ein. In ihrem versteckten Haus, direkt im Wald, verbrachten wir die Vorweihnachtszeit. Als Dank versuchte ich, mich so gut es ging, täglich einzubringen. Das ist leider nicht immer leicht, denn wir Wichtel leiden unter Schüchternheit. Dennoch sammelte ich all meine Energie und brachte meine Gedanken schon im Voraus in eine klare Ordnung. Daraus entstanden Ideen, die ich in einem Büchlein den Waldwichteln zur Verfügung gestellt habe – als Zeichen meines Dankes für die kostenlose Herberge.

Somit konnte ich mich, in meinem bescheidenen Rahmen, am jährlichen Weihnachtsbasar beteiligen, der am 14.12.2024 stattfand. Der sonst so dunkle Wald wurde in ein Lichtermeer verwandelt. Eine erleuchtete Straße führte direkt ins Reich der Waldwichtel. Besucher konnten den Eingang gar nicht übersehen! Es gab Stände mit selbstgemachten Produkten, darunter natürlich auch meine Ideen. Für die kleinen Besucher des Basars gab es verschiedene Aktionen, und natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt.

Kaum war der Tag vorbei, ging es auch schon musikalisch weiter: Vier Musiker besuchten die Waldwichtel und stimmten ein Mitmach-Konzert an. Und ich kann euch sagen… fast hätte ich meine angeborene Schüchternheit überwunden und direkt mitgemacht. Umso schöner ist es zu hören, dass das Konzert im laufenden Kindergartenjahr wiederholt wird. Vielleicht finde ich Zeit, um daran teilzunehmen… und wer weiß… vielleicht schaffe ich es dieses Mal, über meinen Schatten zu springen.

So ein Wichtelleben ist lang, und dennoch verfliegt die Zeit. Und so kam der Tag, an dem die Waldwichtel ihren Kindergarten ein letztes Mal vor den Winterferien besuchten. Ich brachte Punsch und etwas zum Naschen mit – als Dank für die schöne gemeinsame Zeit. Schön war zu sehen, dass die Waldwichtel auch eine Waldweihnacht feiern. Der Wald ist immer noch ihr und mein Lebensraum, den wir uns mit den Waldtieren teilen. Diese wurden beim Fest nicht vergessen: Die Bäume wurden mit selbstgemachten Vogelfutterzapfen, Karotten, Nüssen und Körnern geschmückt.

Meine Zeit bei den Waldwichteln ging viel zu schnell zu Ende. Die letzten Tage verbrachte ich noch mit meinen Kollegen im Waldwichtelhaus, bevor wir weiterzogen. Natürlich plünderten wir standesgemäß die Küche und packten unsere sieben Sachen ein. Das Haus im Wald zu verlassen, fiel uns nicht leicht, aber wir Wichtel müssen weiterziehen.

Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Weihnachtszeit und seid gut ins neue Jahr gestartet.

Vielleicht sehen wir uns in den kalten Tagen des Jahres wieder.

Euer Nisse